Ulrike Gramann
Die Sumpfschwimmerin
Die Sumpfschwimmerin
Inge Stein, Glückssucherin im Ostberlin der 1980er Jahre, schlägt sich durch. Ob sie Frauen liebt oder Männer, mit solchen Fragen hält sie sich nicht lange auf. Inge tut was: „Wir machen die lesbische Politik einfach zuerst.“ Aber den Staat mit politischen Aktionen nur zu reizen, reicht ihr nicht aus. Sex, sogar Liebe reichen ihr nicht aus. Sie begegnet Frauen aus Westberlin: „Dass sie die Straße besetzen konnten, die wir nie besetzt oder besessen hatten, war unwiderstehlich.“ Sie begegnet Iris, und ihre Geschichten prallen aufeinander. Nähe, Genossinnenschaft, Freundschaft, die eine Grenze unterläuft: Das ist viel. Reicht es aus? Denn Inge kann sich was Besseres vorstellen, als ein Zwerg im sozialistischen Vorgarten von Westberlin zu sein.
„Ulrike Gramann zeigt, wie die Menschen in Ostberlin vor allem durch das kommunizierten, was sie nicht sagten, wie Angst und Verrat allgegenwärtig waren, wie aber gerade der Feminismus die Frauen als verbindendes Element zusammenbringt und ihnen Stärke gibt. Die Ideologiegräben laufen mitten durch die Familien, durch Liebende hindurch, niemand weiß, wer den anderen bespitzelt. Und doch ist sie da, die Hoffnung und das Wissen, dass es jenseits der Mauer viele Frauen gibt, die Inges Schwestern sind, dass die Schwesternschaft – “Sisterhood” – über die Grenzen von Zeit und Raum hinweg wirkt. Ein großartiger, leiser, feministischer Roman.“ Sarah Rubal auf literarischehebamme.de
Erscheinungsjahr: 2017
ISBN: 9783944442655
308 Seiten
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